Ab 1934 wer­den noch einmal männ­liche Zucht­haus­gefangene aus dem über­füll­ten Rheinbach in Haus 2 unter­ge­bracht.

Bis Ende März wer­den die bis­herigen Gefangenen in die Lager im Moor (Emsland) ver­legt. Schwer­punkt bis zum Ende des NS-Regimes wird immer mehr die Unter­bringung von poli­ti­schen Gefangenen wer­den. Nach 1939 kom­men hier­zu Niederländer, Luxemburger aber auch Franzosen, Belgier und Polen, ver­einzelt auch andere Nati­ona­litä­ten. Das Straf­maß reicht von wenigen Monaten bis zu lebens­länglich.

Gefürchtet waren die lebens­be­drohlichen Außen­kommandos bei der Firma "Dynamit Nobel" oder der "Rheinischen Zell­wolle". Hier kamen die Gefangenen auch mit Zwangs­arbeitern in Kontakt.

Im Jahre 1941 wur­den die jüdischen Straf­gefangnen selektiert und in die Kon­zentra­tions­lager de­portiert. Ähnlich er­ging es 1943/44 den Tuber­kolose­kranken. Sie wur­den laut den schrift­lichen Unter­lagen "aus­gemustert" und mit un­bekanntem Ziel ab­trans­portiert.

Die für 700 Gefangene er­baute Haft­anstalt Siegburg war 1944 mit 3500 Menschen be­legt.

In den letz­ten Kriegs­monaten wurden dann auch ent­­lassene Gefangene zwangs­weise an die Kriegs­front in den Ein­satz bei der Wehr­macht ge­schickt.

Bei der Be­freiung durch die US-Armee 1945 be­fanden sich im­mer noch 2600 Menschen in der noch voll­ständig über­be­leg­ten Haft­anstalt.

Dunkle Vergangenheit von 1933 bis 1945