In einer dreitägigen gemeinsamen Aktion von Elisabeth-Hospiz, Justizvollzugsanstalt Siegburg und städtischer Kindertagesstätte "Breidter Strolche" konnte ein neues Insektenhotel errichtet werden.

Im südöstlichen Stadtgebiet von Lohmar, im Stadtteil Deesem liegt das Elisabeth-Hospiz mit seinem großen, artenreich angelegten Garten, mit vielen heimischen Blühpflanzen, einem künstlichen Bachlauf und einem von Fischen bewohnten Teich. Die Einrichtung liegt am Ortsrand mit einem bewaldeten Siefen (tief eingeschnittene Schlucht), der gefährdeten Tieren gute Lebensbedingungen bietet.

Eine frühere Mitarbeiterin im Elisabeth-Hospiz hatte sich für den Fall ihres Todes anstelle von Blumenspenden finanzielle Zuwendungen für den Bau eines Insektenhotels als geeignete Behausung, Unterschlupf, Nistgelegenheit und Überwinterungshilfe für Insekten gewünscht. Als sie im Frühjahr 2024 verstarb, begann ihr Ehemann den Wunsch seiner Frau umzusetzen und nahm Kontakt zur Arbeitstherapie Holz in der JVA Siegburg auf. Dort wurde von Inhaftierten das Grundgerüst des Insektenhotels mit den Maßen von 2,30 m Höhe und fast 2 m Länge inklusive eines Schutzdaches vorgefertigt und später in Deesem aufgestellt.

Insektenhotel im Garten des Elisabeth-Hospiz errichtet

Vor Ort sammelten die mehr als 40 Kinder der Kindertagesstätte zusammen mit den Bediensteten der JVA, Herrn Miller und Herrn Schmid, und den Betreuerinnen und Betreuern der Kindertagesstätte geeignete Naturmaterialien, um damit die verschiedenen Etagen des "Hotels" für die zukünftigen Gäste komfortabel einzurichten. Aus Baumstämmen wurden Baumscheiben gesägt, in die anschließend zahlreiche Löcher gebohrt wurden. In diverse Hohlsteine wurden Bambusröhrchen eingesetzt und mit Lehm befestigt, später malten die Kindern noch Holzschmetterlinge bunt an, die ebenfalls von den Inhaftierten der JVA Siegburg angefertigt worden sind. Am Donnerstag, den 23. Mai 2024, war es dann so weit, bei schönstem Frühlingswetter bestückten die Kinder bis zum Mittag das Insektenhotel mit den vorbereiteten Baumscheiben, Ästen, den Hohlsteinen und den übrigen gesammelten Materialien, bevor sie die Schriftzüge und die Schmetterlinge montieren konnten.

Danach waren alle Kinder und alle anderen Beteiligten eingeladen, im Garten des Hospizes an einem gemeinsamen Grillfest teilzunehmen. Der Hospizleiter, Herr Edgar Drückes, freute sich über so viel Leben im Garten des Hospizes und lud die Kinder spontan dazu ein, den Garten des Hospizes bei einer ihrer kommenden Wanderungen in der Nähe sehr gerne als Rastplatz zu nutzen. Nach einem obligatorischen Foto zur Einweihung, gab es zum Abschluss für die Kinder noch ein Eis.

Die Insekten werden sicherlich auch bald einziehen, so dass von einem gelungenen Projekt gesprochen werden darf, bei dem der Wunsch der Verstorbenen umgesetzt werden konnte und mit der Namensgebung des Bauwerks als "Insektenhotel Roswitha" an sie erinnert wird.