Ich habe Sven Heuchert gefragt ob er Interesse hätte einen Literaturworkshop mit den Gefangenen in der JVA Siegburg durchzuführen, prompt erhielt ich von ihm die Zusage.


Frage an Sven Heuchert: Wie möchten Sie den Workshop gestalten?


Ich werde in den kommenden Monaten gemeinsam mit Insassen der JVA Siegburg eigene Texte erarbeiten. Jede Woche werden wir versuchen, Gedanken, Gefühle und Wünsche in erzählender Form zu Papier zu bringen. Wir werden gemeinsam an den Texten arbeiten, sie unverwechselbar machen, ihnen eine Stimme geben. Ich erwarte spannende, harte Texte, die wahrhaftig und authentisch sind, die nicht das Klischee des Gefangenen, des Insassen wiederholen, sondern wirkliche Geschichten, von wirklichen Menschen. Die Texte werden während der Knastkulturwoche im kommenden November gemeinsam präsentiert.

Zur Person

Sven Heuchert, geboren 1977 im rheinischen Troisdorf bzw. in der rheinländischen Provinz, beginnt schon in der Schulzeit Kurzgeschichten wie "Zinn 40" zu verfassen.


Mit 19 zieht er nach Köln. Liebe, Reisen, kleine und große Niederlagen gehören wie er selbst schreibt zu seiner Vita. Er kehrt in die Provinz zurück. Er Veröffentlicht 2015 einen Erzählband mit dem Titel „Asche“ und 2016 das Hörbuch "Punchdrunk". Die Presse lobt ihn nach dem Erscheinen von "Dunkles Gesetz" (2017) – Er habe, es tatsächlich geschafft, aus den scharfkantigen Genresplittern des amerikanischen "Country Noir" einen packenden deutschen "Provinz Noir" zusammenzusetzen – und dabei gleichzeitig einen ganz eigenen Ton zu entwickeln.