Einblick in die Ausstellung über Erich Sander im El-DE-Haus Quelle: NSDOK Köln/Fotografin Karin Richert

Gefangene der Justizvollzugsanstalt Siegburg haben sich mit der Zeit zwischen 1935-1945 im Zuchthaus Siegburg auseinandergesetzt.

Grundlage für Beschäftigung mit der NS-Zeit waren die überlieferten Briefe und Bilder von Erich Sander aus dieser Zeit. Aus Ausschnitten dieser Briefe entstanden zunächst Audios. Diese Audios können Sie sich anhören in der Ausstellung


August Sanders unbeugsamer Sohn.
Erich Sander als Häftling und Gefängnisfotograf im Zuchthaus Siegburg 1935-1944

im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln. Die Sonderausstellung ist zu besichtigen vom 23. Oktober 2015 bis 31. Januar 2016.

Die Gefangenen der sogenannten Podknastgruppe haben zum Thema Podcasts erstellt. In drei Filmteilen sind die Texte von Erich Sander mit historischen Bildern aus der JVA Siegburg und Spielscenen kombiniert zusehen. Die Filme wurden bewußt in Schwarz-Weiß gehalten und mit Einspielungen von Klaviermusik ergänzt. Die Idee, die Musik und Umsetzung hierzu stammen von den Gefangenen. Podknast ist ein Freizeitprojekt in der JVA Siegburg.

Aber wieso ist Erich Sander für dieses Projekt so interessant als Person?

Erich Sander trat 1931 der Kölner Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands bei und stieg schnell zu einer Führungsperson auf. Den politischen Kampf gegen den Nationalsozialismus setzte er auch nach dem Verbot der Partei im Untergrund fort. Seiner Verhaftung folgte 1935 ein Prozess in Hamm, der mit dem Urteil zu einer zehnjährigen Zuchthausstrafe abschloss. In der Haft setzte Erich Sander seinen Widerstand fort. Mit einer Kamera dokumentierte er heimlich den Haftalltag. Diese Fotos sowie Briefe schmuggelte er über Jahre aus dem Zuchthaus und dies ist in diesem Umfang der erhaltenen Dokumenten einmalig in Deutschland und für diese Zeit.