Von über 1200 Kilometern Traumstränden am Pazifik und in der Karibik, spektakulären Vulkanen und Urwäldern mit atemberaubender Natur durften die Zuhörer träumen. Der Buchautor Roland Berens las in der JVA Siegburg vor rund 40 Gefangenen und 15 auswärtigen Gästen aus seinem Buch „111 Gründe Costa Rica zu lieben“. Er nahm seine Zuhörer mit zu einzelnen für ihn wichtigen Erlebnissen und Orten in diesem, wie der Untertitel besagt, „schönsten Land der Welt“.
Berens der selbst einen costa-ricanischen Pass besitzt, liebt die Gelassenheit der „Ticos“, wie sich die Costa-Ricaner selbst nennen. Als Literaturübersetzer aus dem Spanischen beeindruckt ihn diese Gelassenheit im Alltag selbst in brenzligen Situationen, die mit einem Wort umschrieben werden kann: „tranquilo“. Er beschreibt die Menschen mit ihrem Nationalstolz und als tief verwurzelt im katholischen Glauben, so schildert er etwa, wie die Pilgernden auf ihren Knien die letzten 100 Meter zur Anbetung der Schwarzen Madonna in der Basilika „De nuestra Señora“ zurücklegen.
Costa Rica eines der letzten Naturparadiese der Erde
Neben spektakulären Naturschauspielen wie die Sonnenuntergänge in der Nähe des Äquators oder aktive Vulkane beschreibt er die Tier- und Pflanzenwelt der tropischen Wälder mit ihren Brüllaffen, Landkrabben, Pelikanen ebenso wie die Versuche der „Ticos“ den schlüpfenden Meeresschildkröten zu helfen, das Meerwasser zu erreichen.
Als er einmal an der Pazifikküste mit Bekannten unterwegs war, um Krokodile zu beobachten, lernte er eine Kehrseite des Landes kennen: Drogenschmuggel. Dieser hätte ihn und seine Begleiter fast in einen Großeinsatz der Polizei verwickelt. Costa Rica liegt an einer der wichtigsten Handelsrouten, der Panamericana, über die auch Drogen von Kolumbien in die USA und Kanada transportiert werden.
Roland Berens empfahl noch einen besonderen Ort, eine Friedhofsinsel, zu besuchen, und gab auch einen Geheimtipp an die Zuhörer, den wir an dieser Stelle nicht verraten. Eine weitere Seite von Roland Berens lernten die Zuhörer am Schluss des Abends kennen. Eigentlich ist Berens nämlich Musiker und bot mit zwei seiner eigenen Songs „Alles das bist du für mich“ und „Hilf mir“ sowie „Es ist alles vorbei, Baby blue“, seiner deutschen Fassung des Bob-Dylan Songs, den krönenden Abschluss der Veranstaltung, die mit viel Applaus bedacht wurde, oder wie ein Gefangener es später mit Begeisterung ausdrückte: „Ich habe nicht mehr gemerkt, dass ich hier (Anm.: hinter Gittern) bin!“