Inhaftierte der JVA Siegburg nahmen erstmals beim Stadtputztag am 14. März 2015 teil.
Bereits zum 14. Mal startete der Müllsammeltag, an dem Siegburg herausgeputzt werden soll. Alle Bürgerinnen und Bürger wurden wieder aufgerufen, mitzumachen. Nach einer Diskusionsrunde in der Justizvollzugsanstalt zwischen Inhaftierten und dem Siegburger Bürgermeister Franz Huhn, reifte die Idee sich als Inhaftierte zu engagieren in ihrer Stadt.
So konnten am Stadtputztag fünf Inhaftierte aus der Justizvollzug-sanstalt Siegburg in Begleitung des Gefängnispfarrers Werner Kaser, der ehrenamtlichen Betreuerin Ilona Kalbe und zwei Justizvollzugsbediensteten, am Samstag, dem 14. März 2015 an der Aktion "Siegburg räumt seine Stadt auf" teilnehmen.
Bürgersteige, Wegränder und Grünanlagen sowie die Uferbereiche der Sieg und Agger wurden von allem befreit, was da nicht hingehört. Weggeworfenes Taschentuch oder Einkaufswagen, Autoreifen oder Verpa-ckungen, Kaugummipapier oder altes Blechschild, Plastiktüte oder Autoreifen wanderten in die Müllsäcke, Schubkarren und letztendlich im Müllcontainer.
Inhaftierte möchten zeigen was in Ihnen steckt
Mit viel Engagement waren die fünf Inhaftierten und ihre Begleiter bei der Sache. Ein Inhaftierter aus der Justizvollzugsanstalt Siegburg schrieb einen Bericht zum Stadtputztag, lesen Sie hier seinen Bericht.
"Für uns Inhaftierte war es eine Gelegenheit etwas für das Allgemeinwohl zu tun in der Stadt, in der wir leben. Und so wurden wir nach einem kleinen Gewaltmarsch, auch vom Ehepaar Schneider (Treffpunkt für alle mit Sammelleidenschaft) herzlich empfangen. Nach einer kleinen Stärkung mit Kennenlernen der weiteren Teilnehmer, machten wir uns auf in Richtung der Reinigungszone am Trerichsweiher. Begleitet wurden wir von zwei ortskundigen Siegburgern.
Während des Sammelns kam man ins Gespräch, was nicht nur das Mühlsammeln einfacher gemacht hat, sondern sicherlich auch das Bild über inhaftierte Menschen zu Recht gerückt hat. Nach drei Stunden intensiven Arbeitens ging es dann wieder zurück zum Treffpunkt, wo wir uns in der kleinen Sammelgemeinschaft sehr wohl gefühlt haben und auch unsere Kräfte wieder auftanken konnten, geschuldet sicherlich auch dem ungewohnt vielem Laufen an der Böschung des Autobahnzubringers. Wir hätten gerne noch etwas länger unsere Mitbürger unterstütz, aber unser Ausgang war zeitlich begrenz, sodass wir wieder um 14 Uhr in der JVA Siegburg sein mussten.
An dieser Stelle möchten wir uns beim Siegburger Bürgermeister Franz Huhn bedanken, der uns die Möglichkeit eröffnet hat, für das Allgemeinwohl in der Stadt, in der wir leben, tätig zu werden. Wir hoffen, dass es noch weitere Möglichkeiten geben wird, bei denen wir zeigen können, was in uns steckt."
