Anstaltsleiter der JVA Siegburg beim Rundgang mit Besuchern des EL-DE-Hauses in Köln. Der Anstaltsleiter der JVA Siegburg, Herr Wolfgang Klein, während des Rundgangs mit Herrn Gries, Herrn Dr. Müller und Herrn Dr. Eumann vom NS-Dokumentationszentrum in Köln sowie dem Ausbildungsleiter der JVA Siegburg, Herrn Reichelt, vor dem Sanitätsbereich dem sog. alten Lazarett. (v. r. n. l.)
Quelle: Jörg Gieseking

Unter dem Titel "August Sanders unbeugsamer Sohn" wurde am 22. Oktober 2015 im NS-Dokumentationszentrum in Köln eine Ausstellung über Erich Sander eröffnet.

Im Rahmen dieser Ausstellung sind auch Exponate aus der Justizvollzugsanstalt Siegburg zu sehen. Einige der Gefangenen der JVA Siegburg haben sich in Rahmen eines Projektes von Podknast mit dem Thema beschäftigt. Sie haben Texte aus Briefen von Erich Sander eingelesen, welche ebenfalls als Tondokumente in der Ausstellung mit eingebunden werden.

Aber warum ist Erich Sander der von 1935 bis 1944 in der Zuchthaus Siegburg einsaß für uns heute noch interessant?

1935 war Erich Sander wegen Vorbereitung zum Hochverrat (Wiederstand gegen das NS-Regime) zu einer Haftstrafe von zehn Jahren verurteilt worden. Er dokumentierte als Gefängnisfotograf die Situation der politischen Gefangenen in dem Zuchthaus Siegburg. Er schmuggelte Briefe sowie zahlreiche Fotografien auch mit der Hilfe von Mitgefangenen aus der Haft. Am 23. März 1944 starb Erich Sander ungefähr ein halbes Jahr vor dem Ende seiner Haftzeit im Krankenhaus Siegburg. Viele dieser Briefe und Fotografien sind erhalten gebleiben und dokumentieren sehr ausführlich und umfangreich aus der Sicht von Erich Sander die Zustände im Zuchthaus Siegburg.

In der Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln wird das Leben von Erich Sander in der elterlichen Wohnung und im Zuchhaus Siegburg gezeigt. Zahlreiche Folografien von August Sander - aus dem privaten Umfeld - und die fotografischen Arbeiten von Erich Sander werden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Herr Wolfgang Klein als Anstaltsleiter JVA Siegburg richtete am 22. Oktober 2015 mit einem Grußwort an die Gäste der Ausstellungseröffnung.

 

Vom 23. Oktober 2015 bis 31. Januar 2016 wird die Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln zu sehen sein.

Die Gefangenen der Gruppe Podknast bereiten zudem zur Zeit drei Podcasts zum Thema Erich Sander vor die im Internet zu sehen sein werden.

Deckblatt des Flyers zur Ausstellungseröffnung. Quelle: NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln