DrumCacao - das Konzert "Afrika erleben" in der JVA Siegburg Die Tänzerin bewegt sich zum trommelspiel von Aïdara Seck.
Quelle: JVA Siegburg
Aïdara Seck und die Workshopteilnehmer spielen die Trommeln während des Konzerts Afrika erleben - heißt trommeln mit Aïdara Seck und seinen Freunden von DrumCacao.
Quelle: JVA Siegburg

Die Türen zur Kirche in Haus 1 der JVA Siegburg stehen weit offen. Der Klang der Trommel dringt so bis weit in das Hafthaus und in die Hafträume.

Die Trommeln laden die Gefangenen ein zum Konzert. Der evangelische Pfarrer der JVA Siegburg, Jens-Peter Preis, macht sich auf den Weg die Teilnehmer zum Konzert abzuholen. Viele Haftraumtüren müssen aufgeschlossen werden bis die rund 40 Gefangenen dem Ruf der Trommeln, gespielt von den Musikern der Gruppe "DrumCacao", folgen können. Hinzu kommen noch die 14 Teilnehmer des Workshops. Diese haben in den letzten Wochen bei Aïdara Seck, Vollblutmusiker und Chef von DrumCacao, viel über die Grundlagen des Umgangs mit den unterschiedlichen Trommel gelernt.

Jeder der Workshopteilnehmer setzt sich beim Eintreffen in der Kirche an eine der bereitstehenden Trommeln und verstärkt mit seinem Trommeln den Rhythmus. Das Musikstück endet erst, als alle Trommler und das Publikum versammelt sind.

Nachdem das Publikum und die Workshopteilnehmer anwesend sind, werden sie kurz von Aïdara Seck und Herrn Pfarrer Preis begrüßt. Das Publikum und die Workshopteilnehmer erleben nun DrumCacao live. Das heißt, alle sind dazu aufgefordert mitzuklatschen und mitzusingen. Zum Klang der Trommeln wird auch getanzt und nach Aufforderung sind einzelne Teilnehmer aus dem Publikum mutig genug mitzutanzen. Der Percussionist und Sänger Aïdara Seck wurde in Dakar, der senegalesischen Hauptstadt geboren. Er wuchs mit den traditionellen Rhythmen seines Landes auf. Aïdara Seck bemüht sich die reiche Musiktradition seines Volkes an andere Menschen und Kulturen weiterzugeben.

Die Gefangenen zeigen was sie bei dem Vollblutmusiker Aïdara Seck gelernt haben

Im zweiten Teil des Konzerts sind wieder die Workshopteilnehmer gefordert. Sie trommeln gemeinsam mit der Gruppe DrumCacao und bilden einen harmonischen Klangkörper.  In einem Stück bewegt sich Aïdara Seck von einer Seite zur anderen und gibt mit seiner hell klingenden Trommel einen Solopart vor, auf den der jeweils „angesprochene“ Trommler mit seiner Trommel antwortet, während alle anderen Musiker weiter dem Rhythmus der Basstrommel folgen.

Immer wieder erklingt neben rhythmischen Klatschen auch Beifall aus dem Publikum. Das Publikum und die Workshopteilnehmer geben ihren Emotionen Raum, sie gehen aus sich heraus. Der Rhythmus steckt alle an. Einige aus dem Publikum tanzen und kaum einen hält es später noch auf den Bänken in der Kirche. Viel zu schnell geht das Konzert zu Ende. Aïdara Seck und seine Musiker und Tänzer aus der Gruppe DrumCacao haben es geschafft, den Gefangene viel von der afrikanischen Lebensfreude, Kultur und Musik nahezubringen.