Andrés Godoy spiel den Titel "Möwe" Andrés Godoy spielt in der Kirche von Haus 1 der JVA Siegburg das Instrumentalstück "Möwe" mit der von ihm entwickelten Technik des Tatap.
Quelle: Jörg Gieseking

Andrés Godoy der 59 jährige Gitarrist und Sänger trat am 16. Oktober 2013 zusammen mit dem Gitarristen Thomas Rische in der Justizvollzugsanstalt Siegburg auf.

Zunächst erklärte Andrés Godoy seinem Publikum das er als Kind unbedingt Musiker werden wollte. Der zweitwichtigste Wunsch war Fußballspieler zu werden und der dritt wichtigste Astronaut. Aber im Laufe des Lebens zerbrechen manchmal Träume. In seinem Fall sind die Träume zerplatzt, als er nach einem Unfall im Krankenhaus aufwachte und ihm sein rechter Arm fehlte.

Danach erklärte er den rund 40 Gefangenen wie seine Großmutter ihn motivierte immer wieder Lösungen für seine Probleme zu finden. Um zu demonstrieren wie er lernte mit einem Arm zu leben, forderte er das Publikum auf mit nur einer Hand sich einen Schuh zu zubinden. Zur Auflösung demonstrierte er seinen Lösungsweg. Damit zeigte er den Gefangenen auf, dass das Unmöglich möglich gemacht werden kann, wenn man an sich Arbeitet.

Genauso hat er wieder gelernt Gitarre zu spielen und er begeisterte die Zuhörer mit dem Instrumentalstück "Möven", welches ein Tanz aus Nord Chile ist. Er erläuterte dazu, dass es ein Ritual ist, das die Leute in seiner Heimat dazu tanzen. Im Anschluss stellte sich Thomas Rische mit brasilianischer Gitarrenmusik vor. Er spielte das Lied von der Straßenbahn. Die Zuhörer entführte er mit seinen Klängen zu einer Straßenbahnfahrt aus dem Depot über die Straßen und Plätze von Rio de Janeiro bis an die Copacabana. Bei weiteren Lieder durften die Gefangenen mit Rhythmusinstrumenten Andrés Godoy musikalisch begleiten.

Nach dem Konzert fragten wir Andrés Godoy wie es ihm in Siegburg gefallen habe. Andrés Godoy antwortete, es sei eine tolle Erfahrung aus verschiedenen Gründen gewesen, erstens weil so viele Gefangene zum Konzert gekommen seien und zweitens weil es in einer Kirche mit einer für ihn tollen Akustik stattfand und er dies so aus Chile nicht gewohnt sei.

Auf die Frage ob er wieder kommen würde, sagte er, er würde auf jeden Fall wieder kommen! Er habe sich sehr wohl gefühlt, vor allem weil die Gefangenen mit gesungen und mit den Percuseninstrumenten mit Musik gemacht hätten und es einfach toll war.