Cae Gauntt, Florian Sitzmann und der Gospelchor der Gefährdetenhilfe Scheideweg Cae Gauntt, Florian Sitzmann und der Gospelchor der Gefährdetenhilfe Scheideweg
Quelle: Gefährdetenhilfe Scheideweg

Für die neuen Bewohner von Hafthaus 1 des Siegburger Gefängnisses hat es das erste Konzertangebot gegeben. Die Evangelische Seelsorge hatte hochkarätige Gäste in die Gefängniskirche eingeladen: Cae Gauntt, seit mehr als 30 Jahren als christliche Rock- und Gospelsängerin aktiv, und Florian Sitzmann, Keyboarder der "Söhne Mannheims". Unterstützt wurden die beiden vom neuen Gospelchor der Gefährdetenhilfe Scheideweg. Der Hückeswagener Verein ist mit seinen beiden Kontaktgruppen seit drei Jahrzehnten in der Siegburger JVA verwurzelt.

Die Gefängniskirche war am 3. Juni 2012 gut gefüllt, als Cae Gauntt mit ihrer voluminösen Stimme die Inhaftierten begrüßte und sofort in ihren Bann zog. Nach einigen ihrer überwiegend deutschsprachigen Songs, die von Florian Sitzmann begleitet und zum Teil auch von ihm mitgesungen wurden, wechselte dann der Gospelchor mit einer kleinen Band nach vorne. Er hatte hier in Siegburg erst seinen zweiten Auftritt. Aber die 30 Sängerinnen und Sänger überraschten mit großem Stimmvolumen, Präzision und mitreißenden Rhythmen.

Im letzten Teil waren dann alle Musiker zusammen zu erleben. Manche Zuhörer hielt es nicht auf ihren Sitzen und es waren Zugaben nötig, bevor die Aktiven den Chorraum der Kirche verlassen konnten. Von der bewegenden Musik erfüllt und den nachdenklichen und berührenden Texten angestoßen zogen die Inhaftierten am Ende in ihre Hafträume zurück. „Können wir sowas nicht öfter hier haben?“ wurde ich am Ausgang immer wieder gefragt.

Ein Bericht von Jens-Peter Preis, Gefängnispfarrer in der JVA Siegburg.